Kellinghusen – Doppeltes Musik-Wochenende, Teil II bei PEP: Ein britischer Singer/Songwriter am einen und eine schottische Musikpräsentation am nächsten Abend – ob das gut gehen konnte? Nachdem der „Mega März“ bei PEP einen Abend zuvor eingeleitet worden war mit einem phantastischen Konzert des englischen Singer/Songwriters und Pianisten Paul Millns, ließ auch der nächste Abend mit den „Young Scots“ einiges erwarten.

Mit dem speziellen Live-Konzept war die Konzertagentur bereits einmal vor drei Jahren an gleicher Stelle zu Gast, und schon da sorgten die filigranen Musiker für Begeisterung bei den Zuhörern. Ob es nun genauso sein würde? Die vier Musiker sind nun, nachdem sie in den Wettbewerben erfolgreich gewesen waren, auf ihrer „Young Scots Trad Awards Winner“-Tour quer durch Europa unterwegs – und machen auch Halt in Kellinghusen.
Und sie brachten an diesem zweiten Abend des Wochenendes tatsächlich noch einmal frischen, frühlingshaften Schwung in die Ulmenhofschule. Das schien beim Publikum anzukommen, die dreistellige Besucherschwelle war beim Blick in die Runde im Saal locker überschritten. Obwohl die lokale Zeitung aktuell in der Woche zuvor keine Ankündigung für das Konzert gebracht hatte, schien es genügend Interessenten zu geben, die der schottischen Musik, den Reels und Tänzen, zugeneigt sind. Neugier und Spannung lag im Saal.
Und die Interpreten des Abends enttäuschten die Zuhörer nicht. Pablo Lafuente (Gitarre) begleitete Eryn Rae (Fiddle), Mairi McGillivray (Gesang) und Ailis Sutherland (Dudelsack) auf wunderbare Weise erst im jeweiligen Einzelvortrag, dann im Gemeinschaftsauftritt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Managerin Petra Eisenburger von der Agentur „Concert Connections“, der Urheberin der Tour, die die Musiker einen Monat lang begleitet. Die Moderation war notwendig und hilfreich, um das Gesehene und Gehörte einzuordnen. Denn es konnte ja nicht davon ausgegangen werden, dass jeder Zuhörer sich vorher in die Materie eingelesen hat.

Die vier Preisträger touren nämlich in insgesamt 30 Konzerten durch halb Europa, sind zu Gast in Schweden, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland und hatten jetzt ihren 23. Auftritt, also bereits zwei Drittel vom Ganzen geschafft. Dementsprechend eingespielt präsentierten sie sich auch hier.
So traten sie im ersten Teil im Einzelvortrag auf, begleitet vom Gitarristen Pablo Lafuente, der gewissermaßen Schwerstarbeit zu leisten hatte, indem er sie das ganze Konzert über begleitete und entsprechend konzentriert bleiben musste. Wenn er das auch selber wahrscheinlich gar nicht so empfand und alle Anstrengung einfach weg lächelte. Es begann Ailis Sutherland, die zur Einleitung sogleich ihren Dudelsack zum Einsatz brachte und so die musikalische Richtung des Abends schon einmal vorgab. Gefolgt wurde sie von Mairi McGillivray mit Gesang und Eryn Rae an der Geige.

Nachdem alle vier also im ersten Teil schon einmal solo und im Duett zu hören waren, ging es im zweiten Teil als Band weiter. Die schwungvollen schottischen Melodien ließen das Publikum bis zum Schluss nicht mehr los und machten eigentlich nur eines: Lust auf mehr.
Text und Bilder: Ludger Hinz